Was Sie über Zinsen wissen müssen

Doch was sind Zinsen und welche Bedeutung haben die Begriffe, die «Zins» enthalten? Wir geben Ihnen einen Überblick.
Zinsen sind der Preis für das Leihen von Geld und hängen vom vereinbarten Zinssatz ab, der in Prozent angegeben wird. Einlagenzinsen sind Zinsen, die Banken auf gespartes Geld zahlen. In der Regel gilt: Je länger das Geld angelegt wird, desto höher ist der Zinssatz.
Beispiel: Wenn Sie CHF 1000 zu einem jährlichen Zinssatz von 3% für 1 Jahr anlegen, beträgt Ihr Kapital nach Ablauf des Jahres CHF 1030, inklusive Zinsen (Zinsrechnung: CHF 1000 Kapital mit einem Zinssatz von 3% und einer Laufzeit von 1 Jahr; Zinsen von CHF 30).
- Kapital: Der ursprünglich investierte oder geliehene Betrag.
- Zinssatz: Der Prozentsatz des Kapitals, der als Zinsen berechnet wird.
- Laufzeit: Der Zeitraum, über den das Kapital investiert oder geliehen wird.
- Zinsen: Der Gewinn oder Verlust, der aus einer Investition oder einem Darlehen resultiert.
Wenn das Ersparte nicht ausreicht, kann ein Kredit aufgenommen werden. Die Kreditnehmer:innen zahlen dafür Zinsen an die Bank. Die Höhe des Kreditzinses hängt von der Bonität der Kreditnehmer:innen sowie von der Laufzeit des Kredits ab. Höhere Risiken führen dabei zu höheren Kreditzinsen.
Der Leitzins: Einfluss auf die Zinsen
Auch Banken müssen sich Geld leihen, oft bei der Zentralbank, und dafür Zinsen zahlen. Dieser Zinssatz wird Leitzins genannt und wird von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) festgelegt. Der Leitzins beeinflusst das wirtschaftliche Umfeld: Erhöht die SNB den Leitzins, wird das Geld teurer – dann erhöhen die Banken ebenfalls ihre Kreditzinsen und Einlagenzinsen. Heisst: Kredite werden teurer und Sparen attraktiver, was die Nachfrage bremst und den Preisdruck senkt. Sinkt der Leitzins, regen niedrigere Zinsen die Kreditnachfrage an und reduzieren die Attraktivität des Sparens, was die Nachfrage in der Wirtschaft anheizt.
Nominale und reale Zinssätze
Es ist nicht nur entscheidend, wie hoch die Zinsen sind, sondern auch welche Art von Zinsen betrachtet wird. Der nominale Zinssatz ist der Zins, den Sie auf Ihre Einlagen erhalten, z.B. auf einem Sparkonto. Doch die Inflation, also der allgemeine Preisanstieg, mindert den realen Wert dieses Zinses. Der reale Zinssatz zeigt Ihnen, wie viel von Ihren Ersparnissen nach Abzug der Inflation tatsächlich übrig bleibt. Beispiel: Wenn der nominale Zinssatz 3% und die Inflation 2% beträgt, bleibt Ihnen real ein Zuwachs von 1%. Dies bedeutet, dass Ihr Geld effektiv nur um 1% gewachsen ist.
Zusammengefasst
Zinsen spielen eine zentrale Rolle in der Finanzwelt. Sparer:innen profitieren von höheren Zinssätzen, während Kreditnehmer:innen niedrigere Zinsen bevorzugen. Über den Leitzins steuert die SNB das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht.